In Ermangelung von Studenten übernahm es in Schleswig die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) zusammen mit der Deutschen Arbeitsfront, die Stadt von unliebsamen Büchern zu säubern. vor allem die Gewerkschaftsbibliothek war ihnen ein Dorn im Auge, deren Bücher waren es dann auch vor allem, die am 23. Juni 1933 auf dem Stadtfeld ein Opfer der Flammen wurden. Initiator der Aktion war Dr. Fritz Michel, Redaktionsleiter der Schleswiger Nachrichten und Kreiskulturwart der NSDAP. Ehe die Bücher verbrannt wurden, las er einen selbst verfassten Feuerspruch vor, den die rund 5.000 Schleswiger Bürger, die sich eingefunden hatten, mitsprechen sollten. Anschließend wurden die etwa 50 Zentner Bücher, die in Blockwagen auf das Stadtfeld gebracht worden waren, mit einer Brandfackel entzündet und verbrannt.