Die Studenten Münsters gehörten zu jenen, die die Vorgaben aus Berlin besonders sorgfältig umsetzten. So stellten sie auf dem Domplatz unter den Augen zahlreicher Zuschauer am 6. Mai einen Schandpfahl auf. Die Bücherverbrennung fand wie angeordnet am 10. Mai 1933 statt, vom Domplatz aus zog ein Fackelzug mit einem Wagen voller zu verbrennender Bücher über den Prinzipalmarkt und durch den Bispinghof zum Hindenburgplatz, wo er von einem Publikum erwartet wurde, zu dem auch viele Partei-Funktionäre und Mitglieder des Lehrkörpers gehörten. Nach der Begrüßungsrede des Leiters des „Kampfbundes“, Roloff, und der Hauptrede des Osnabrücker Professors Kötteritz wurde der Scheiterhaufen entzündet. Dabei sangen die Teilnehmer das Deutschlandlied, ehe die etwa 1.000 mitgebrachten Bücher zu den Feuersprüchen ins Feuer geworfen wurden. Den Abschluss der Aktion bildeten eine Ansprache von Albert Derichsweiler, dem Vertreter der Studentenschaft, ein Hoch auf Hitler und das Horst-Wessel-Lied.
Artikel über die Bücherverbrennung 1933