In München gab es während der ‚Aktion wider den undeutschen Geist‘ zwei Bücherverbrennungen. Schon am 6. Mai 1933 brannte auf Initiative die Hitler-Jugend das erste Feuer, das Bücher zerstörte. In einem Umzug mit Fahnen und Marschmusik begaben sich die Verbände der Hitler-Jugend zum Königsplatz. Dort hielt der Gebietsführer der Hitler-Jugend eine Rede, ehe zum Horst-Wessel-Lied die mitgebrachten Bücher in Brand gesetzt wurden. Die Veranstaltung endete mit einem Vortrag von Stadtschuldirektor Josef Bauer über die Heldentaten der Soldaten in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815.
Vier Tage später, am 10. Mai 1933, fand die Aktion der Studentenschaft statt, die mit einer Kundgebung im Lichthof der Universität begann. Im Anschluss daran zogen die Studenten in einem langen Zug mit mehreren Musikgruppen zum Königsplatz. Ihr Weg war gesäumt von Schaulustigen und Lämpchen in den Fenstern. Auf dem Königsplatz wurden dann rund 70.000 Menschen Zeuge der Bücherverbrennung, die mit dem Lied „Burschen heraus“ eröffnet wurde. In der Mitte des Platzes befand sich ein Bücherhaufen, der bei den Schlussworten der Rede des Vertreters der Studentenschaft Kurt Ellersiek entzündet wurde. Während die Feuer brannten, hielten einzelne Studenten kleine Ansprachen und es wurde unter anderem das Horst-Wessel-Lied gesungen.
München-Wiki über die Bücherverbrennung
Die Süddeutsche über die Gedenkveranstaltung mit Wolfram Kastner 2010