In Halle fand die Bücherverbrennung mit zwei Tagen Verspätung am 12. Mai 1933 auf dem Universitätsplatz statt. Der 10. Mai konnte nicht eingehalten werden, weil für den Tag schon ein Vortrag geplant war. Organisiert wurde die Bücherverbrennung von der Studentenschaft, als Ehrengäste nahmen neben dem Hermann Stieve, dem Rektor der Universität, auch Oberbürgermeister Johannes Weidemann und hochrangige Funktionäre von Polizei, Gau- und Kreisleitung der NSDAP teil.
In der Mitte des Universitätsplatzes erwartete die rund 1.000 Zuschauer ein Scheiterhaufen aus Holzpflöcken, auf den die Bücher und Schriften gestapelt waren. Darum herum standen Wahlplakate und Bilder von Kommunisten.
Damit die Fotografen und Kameraleute das Geschehen auch gut festhalten konnten, beleuchteten Scheinwerfer den Platz. Der Scheiterhaufen wurde zu den Klängen der SA-Kapelle entzündet. Für die Studenten sprach Heinz Schimmeroth, seiner Rede folgte eine Ansprache des Hauptamtsleiters für politische Erziehung, Reinhart von Eichborn. Auch der Polizeipräsident und der Oberbürgermeister leisteten kleine Beiträge. Wie überall endete die Veranstaltung mit dem Horst-Wessel-Lied, ehe die Absperrung um das Feuer beseitigt wurde, damit die Zuschauer von Nahem sehen konnten, wie die Bücher verbrannten.