In Marburg begann die Bücherverbrennung am Abend des 10. Mai 1933 mit einem Fackelzug von der Afföllerstraße zum Kämpfrasen, dort schwor der NSDAP-Vertreter Stoevesandt die Teilnehmer auf die Bücherverbrennung im Sinne des deutschen Geistes ein. Die Veranstaltung wurde von der Studentenschaft organisiert, die Studenten sammelten auch zusammen mit der Hitlerjugend die Bücher in Privathäuern, privaten Leihbibliotheken und öffentlichen Volksbüchereien.
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Bücherverbrennung in Coburg
In Coburg brannten schon am 7. Mai 1933 die Bücher, die Hitlerjugend sorgte dafür, dass am „Tag der Jugend“, den sie initiiert hatten, im äußeren Hof der Ehrenburg eine Bücherverbrennung. Die Bücher hatten sie einen Monat zuvor, am 5. und 6. April in Leihbüchereien gesammelt. Zu der Veranstaltung gehörte nicht nur die Verbrennung der Bücher und ein Umzug, sondern auch ein Kirchgang. Organisator war der Coburger Unterbannführer der Hitlerjugend, Studienrat Franz Heimberger, Mitglied der NSDAP und Leiter der städtischen Volksbücherei.
Bücherverbrennung in Gießen
Die Studentenschaft der Uni Gießen gehört zu jenen, die vorgeprescht sind und den 10. Mai nicht abgewartet haben. Bereits am 8. Mai 1933 gab es eine große Kundgebung in der Volkshalle, bei der der Rektor der Uni, Adolf Jeß, der hessisches Staatspräsident Dr. Ferdinand Werner und der Studentenführer Bernhard Edler von Graeve die Zuhörer auf den Nationalsozialismus, das Deutsche Reich und die echte deutsche Kultur einschworen. Im Anschluss daran verbrannten die Studenten im Becken der Fontäne Bücher und vor allem sozialdemokratische und kommunistische Zeitungen.
Gedenktafel zur Erinnerung an die Bücherverbrennung