Zu den Autoren, deren Bücher 1933 verbrannt wurden, gehörte auch der Mathematiker Emil Julius Gumbel, der am 18. Juli 1891 in München geboren wurde. Schon nach dem ersten Weltkrieg hat er den Unmut der Regierungen hervorgerufen, weil er sich mit politisch motivierten Morden in der Nachkriegszeit beschäftigte und nachwies, dass Mörder mit rechter Gesinnung glimpflicher behandelt wurden als jene, die linksorientiert waren. Dieses Thema tauchte in seinen Werken, sowohl in Büchern als auch in Artikeln, zum Beispiel in der „Weltbühne“, immer wieder auf. Auch seine pazifistische Einstellung, zu der ihn ein kurzer Kriegsdienst brachte, trug sicher dazu bei, dass seine Werke auf den Scheiterhaufen landeten.
Gumbel emigrierte 1933 nach Frankreich und engagierte sich von dort aus gegen den Nationalsozialismus, ehe er nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich in die USA umsiedelte. Er wäre nach dem Krieg gerne nach Deutschland zurückgekehrt und wieder – wie schon vor der Emigration – Professor an der Universität Heidelberg geworden, was ihm jedoch verwehrt wurde. Gumbel starb am 10. Septemer 1966 in New York.
Werke u. a.
- 1919 Vier Jahre Lüge
- 1921 Zwei Jahre Mord
- 1922 Vier Jahre politischer Mord
- 1924 Verschwörer. Beiträge zur Geschichte und Soziologie der deutschen nationalistischen Geheimbünde seit 1918
- 1929 Verräter verfallen der Feme
Vita