Egon Erwin Kisch, der am 29. April 1885 als Egon Kisch in Prag geboren wurde, war einer der berühmtesten Reporter und Journalisten – nicht nur seiner Zeit. Kisch begann bereits als Jugendlicher zu schreiben und legte sich dafür den Vornamen Erwin zu.
Ab 1913 lebte Kisch in Berlin und arbeitete für der Berliner Tagblatt, eine kurze Episode, weil er schon kurz darauf zum Militärdienst eingezogen wurde. Nach einer schweren Verwundung wurde er dem Presse- und Propagandaamt zugeteilt.
Noch während des Krieges begann er, sich stärker politisch zu engagieren. Er war maßgeblich an der Vorbereitung des Generalstreiks 1918 und der Gründung der Föderation Revolutionärer Sozialisten, „Internationale“ beteiligt und wurde 1919 Mitglied der Kommunistischen Partei.
Politische Fragen beschäftigten ihn auch in seiner nach dem ersten Weltkrieg wieder einsetzenden journalistischen Tätigkeit, der er bis 1933 in Berlin und von Berlin aus nachging.
Bereits am Tag nach dem Reichstagsbrand 1933 wurde Kisch verhaftet und in die Tschechoslowakei ausgewiesen. Seine Werke wurden am 10. Mai 1933 verbrannt und er suchte in verschiedenen Ländern der Welt Zuflucht. Seine Exilsuche endete in den USA und in Mexiko, wo er bis zum Ende des Dritten Reiches lebte. 1946 kehrte er nach Prag zurück, wo er am 31. März 1948 starb.
Werke u. a.
- 1922 Als Soldat im Prager Korps
- 1924 Der Fall des Generalstabschefs Redl
- 1925 Der rasende Reporter
- 1927 Zaren, Popen, Bolschewiken
- 1927 Kriminalistisches Reisebuch
- 1928 Sieben Jahre Justizskandal Max Hoelz
- 1930 Die Reise um Europa in 365 Tagen. Arcadia Berlin 1930 (mit Jaroslav Hašek)
- 1930 Egon Erwin Kisch beehrt sich darzubieten: Paradies Amerika. Erich Reiss, Berlin 1930
- 1933 Über die Hintergründe des Reichstagsbrandes (Tarnschrift)