Georg Bernhard

Nach seiner Banklehre wurde Georg Bernhard Wirtschaftsjournalist und brachte es schließlich sogar bis zum alleinigen Chefredakteur der Vossischen Zeitung. Er war es, der die Zeitung linksliberal prägte und sie nutzte, um sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen. Das an sich wäre für die Nationalsozialisten schon ein Grund gewesen, ihn zu verfolgen. Als Jude hatte er keine Chance auf Schonung und fand sich neben Theodor Wolff in den Feuersprüchen bei der Bücherverbrennung 1933 wieder:

„6. Rufer: Gegen volksfremden Journalismus demokratisch-jüdischer Prägung, Für verantwortungsbewusste Mitarbeit am Werk des nationalen Aufbaus! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Theodor Wolff und Georg Bernhard.“

Georg Bernhard war am 20. Oktober 1875 in Berlin geboren, also fast 60 Jahre alt, als er im Frühjahr 1933 nach Paris floh. Auch dort setzte er sich nicht zur Ruhe, sondern gründete mit anderen Emigranten das „Pariser Tageblatt“, eine Zeitung für die deutsche Opposition. Als die Deutschen in Frankreich einzogen, kam auch Bernhard in ein Internierungslager, aus dem er 1941 nach New York fliehen konnte. Dort lebte er noch wenige Jahre, das Ende des Krieges hat er jedoch nicht mehr erlebt, er starb am 10. Februar 1944.

Werke u. a.

  • 1902 Krach – Krisis und Arbeiterklasse.
  • 1918 Wie finanzieren wir den Krieg?
  • 1923 Wirtschaftsparlamente. Von den Revolutionsräten zum Reichswirtschaftsrat.
  • 1925 mit Hugo F. Simon und Harry Graf Kessler: In Memoriam Walther Rathenau, 24. Juni 1922.

Kurzbiografie
Artikel über das „Pariser Tageblatt“