In Kaiserslautern wurden nicht die Studenten, sondern die Mitglieder der NSDAP aktiv. Schon sechs Wochen vor der studentischen Bücherverbrennung zündeten sie am 25. März 1933 am Ende einer Kulturveranstaltung zum Thema „Deutsche Kultur und Erziehung“ die sieben in der Stadtbibliothek vorhandenen Exemplare von Remarques „Im Westen nichts Neues“ auf dem Schillerplatz an.
Mit einer zweiten Bücherverbrennung am 15. Mai 1933 wurde dann die Hitlerjugend aktiv. Sie verbrannte Bücher, die sie in Leihbibliotheken und Buchhandlungen eingesammelt hatten.
Kleine Anmerkung: Als ich im Januar 2001 die Stadt Kaiserslautern anschrieb, um Informationen über die Bücherverbrennung zu bekommen, teilte man mir noch mit, dass den Mitarbeitern des Stadtarchivs nichts über eine Bücherverbrennung 1933 bekannt war. Inzwischen gibt es auf der Seite der Stadt einen ausführlichen Artikel zu einer Ausstellung aus dem Jahr 2003. Leider habe ich nie eine Rückmeldung bekommen, ob meine Anfrage der Anstoß war, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Stadtrundgang zum Gedenken an die NS-Zeit mit Stopp am Ort der Bücherverbrennung