In Offenbach war es der Kampfbund für Deutsche Kultur, genauer das Kampfbundorchester und der Kampfbundchor, der für den 22. Mai 1933 in den Hof des Isenberger Schlosses zur Bücherverbrennung im Rahmen einer Richard Wagner-Abend-Feier einluden. Auf dem Schlossplatz war ein Scheiterhaufen vorbereitet, in dem vor rund 4.000 Zuschauern die Bücher verbrannt wurden. Zunächst gab es allerdings musikalische Darbietungen und eine Rede des Pfarrers der altkatholischen Gemeinde, Dr. Weeber, der auch als Initiator der ganzen Aktion gilt. Um zu zeigen, wessen Geist über allem weht, wurde auf der Galerie des Schlosses ein lebensgroßes Hitler-Bild aufgebaut. Die Offenbacher Zeitung sorgte am nächsten Tag dafür, dass jeder wusste, welche Bücher in die Flammen gehörten, indem sie eine Liste von Autoren veröffentlichte.