Die Berichte über die studentischen Bücherverbrennungen haben auch die Pforzheimer angeregt, mit einer ähnlichen Aktion ihren Willen zur deutschen Kultur zu dokumentieren. Federführend war dabei die Hitlerjugend, allerdings wird vermutet, dass der Gauleiter Kemper im Hintergrund die Fäden zog und die Aktion initiierte.
Aber auch der Bund deutscher Mädchen hatte einen Anteil an der Veranstaltung am 17. Juni 1933 auf dem Marktplatz. Der BDM leitete mit einem Sprechchor die Veranstaltung ein, sie riefen „undeutsche Schrift, verbrenn“, ferner spielte eine SA-Kapelle für die Zuschauer, unter denen sich auch Funktionäre der Partei und Vertreter der Stadt befanden. In das Feuer kamen vor allem Heftchen und Bücher, die Bevölkerung ließ bei der Haussammlung die Bücher im Regal und kramte Kleinigkeiten hervor, um sich zu beteiligen. Dass die Pforzheimer nicht so richtig hinter dem Ganzen standen, zeigen Augenzeugenberichte, nach denen einige Zuschauer am Ende der Veranstaltung Heftchen und Bücher, die nicht verbrannt waren, vom Scheiterhaufen klaubten.